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Donnerstag, 20. Juni 2013

Bericht zur Vernissage "Thomas Hoepker New York in der Leica Galerie Frankfurt am 14.6.2013,

 Thomas Hoepker
Am vergangenen Freitag, dem 14.6.2013 fand in der Leica Galerie Frankfurt die Vernissage zur Ausstellung “Thomas Hoepker New York“ statt, die vom 15.6. bis zum 31.8. in den Räumen des Hauses der Rahn AG gezeigt wird.

Die Galerie befindet sich übrigens in unmittelbarer Nähe des Goethegeburtshauses. Bei der Rahn AG handelt es sich um ein Fachgeschäft für analoge und digitale Leica-Kameras nebst Zubehör, als auch einem breiten Sortiment an Bildbänden, Büchern und fotografischer Kunst. Zu Ehren von Leica und um eine Brücke zwischen Kamera-Manufaktur und Kunst zu schlagen, eröffnete diese Firma im Obergeschoss eine Ladengalerie. Diese soll den anderen Leica-Galerien in New York, Tokio, Prag, São Paulo, Wien, Salzburg und Istanbul in nichts nachstehen.

Mein Mann hat letzte Woche auf „Buch, Kultur und Lifestyle“ das Buch zur Ausstellung rezensiert.   Aufgrund der Fotos im Bildband war  ich sehr neugierig, die Originale bewundern zu können. Zudem hatte ich Gelegenheit den seit 1976 in New York lebenden  Star-Fotografen Thomas Hoepker persönlich kennen zu lernen und von ihm über seine Werke mehr zu erfahren. Im Rahmen eines Interviews werden die Leser von „Buch, Kultur und Lifestyle“  demnächst  mehr über den Künstler und seine Werke in Erfahrung bringen können.

Die Vernissage war sehr gut besucht. Viele Besucher kauften sogleich das Buch und zwar noch bevor sie die Originale bewunderten, die man übrigens in der Galerie auch kaufen kann.

Besonders begeistert bin ich von dem 1983 entstandenen Werk „Skaters on the ice rink in Central Park“ und wohl am meisten berührt von „View from the Manhattan Bridge to the Brooklyn Bridge and downtown Manhattan during aftermath of World Trade Center bombing, September 11, 2001.“

Hoepker war Präsident der international angesehensten Agentur Magnum Photos. Wer seine Bilder gesehen hat, weiß sofort, weshalb er diese Position einnahm. Ein wahrlich begnadeter Fotograf.

 Diese Ausstellung sollten Sie sich nicht entgehen lassen.

Farbfotos: Helga König

Foto: Peter Grün

Sonntag, 9. Juni 2013

Bericht:"Kunst privat"- Meine Eindrücke gestern in Frankfurt, 8.6.2013

Gemälde eines jungen Chinesen in der EZB
Gestern, am 8. Juni 2013, hatte ich Gelegenheit  an insgesamt drei Kunstführungen der Veranstaltungsreihe „Kunst privat“ teilzunehmen. Wie der hessische Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, Florian Rentsch bekundet,   wird den teilnehmenden Unternehmen und Institutionen an den beiden Tagen  Gelegenheit geboten, ihr kulturelles Engagement zu zeigen. Der besondere Reiz für Besucher besteht darin, Kunstwerke sehen zu können, die ansonsten nicht zugänglich sind. 

Einfach war es nicht, für die Kunstführungen gelistet zu werden. Das hing wohl auch damit zusammen, dass stets nur eine kleine, überschaubare Gruppe in die jeweiligen Gebäude Einlass bekam. Besucht habe ich die Europäische Zentralbank, die Deutsche Bundesbank und die Deutsche Bank. Davor allerdings saß ich noch gut eine Stunde in der Cafeteria eines großen Buchhändlers in der Innenstadt von Frankfurt und beobachtete das Kaufverhalten der Kunden. Das meist verkaufte Buch in dieser Stunde war "Psychopathen". Offenbar scheint ein großer Bedarf zu bestehen, über diese Personengruppe in unserer Gesellschaft mehr zu erfahren. 

Die erste Veranstaltung, die ich besuchte, fand um 11 Uhr in der Europäischen Zentralbank statt. Moderiert wurde sie von  der Kunsthistorikerin Veronika Peselmann. Aufgrund der Tatsache, dass für den gestrigen Tag eine Solidaritätsdemonstration der Occupy-Bewegung gegen Willkür, Gewalt und die Einschränkung der demokratischen Grundrechte  in Frankfurts Bankenviertel angekündigt war, sind in der EZB die Sicherheitsvorkehrung extrem hoch gewesen. Sogar Gürtel und Uhren mussten beim Einlass abgelegt werden.

Derzeit umfasst die Kunstsammlung in der EZB 300 Arbeiten von Künstlern aus 19 Ländern. Bevor Frau Peselmann einige dieser Werke namhafter Künstler näher erläuterte, wurden den Gästen rund achtzig Bilder chinesischer Schüler präsentiert, die allesamt das gleiche Motiv haben:  Die neue EZB, deren Bau derzeit auf dem Gelände der einstigen Großmarkthalle entsteht. 

Reinhard Wanzke, der Vorsitzende des Fachverbandes für Kunstpädagogik Hessen, klärte über dieses spannende Projekt auf, dessen Initiator er ist. Auf seiner Reise nach China hat er Abiturienten in Changzhou dazu motiviert, aufgrund eines Schwarz-Weiß-Fotos von der im Bau befindlichen EZB jeweils  ihre  persönliche Version der Bank zu Papier zu bringen. Daraus wurde ein Gang durch die Kunstgeschichte, was die Darstellungsweisen anbelangte. Die Bilder werden übrigens zum Verkauf angeboten. 

Des Weiteren wurden Fotos von der Transformation der alten Großmarkthalle gezeigt. Hier berichtete Peselmann auch von den Kellergebäuden des ehemaligen Objektes, die nun zu einer Gedenkstätte und einem Besucherzentrum umfunktioniert werden sollen, weil in diesen Kellerräumen seitens des Nazi-Gesindels die Frankfurter Juden während der NS-Zeit eingesperrt  und von dort aus in  Konzentrationslager verschleppt und ermordet wurden. 

Von den anderen gezeigten Bildern berührten mich ein großformatiges Foto von Anné Olufsen und eine Skulptur von Charlotte Gyllenhammar am meisten. Zum einen geht es um eine verfremdete Darstellung der  Hl. Cecilia, in der der Schmerz der Künstlerin wegen 9/11 sich mit ausdrückt. Bei der Plastik der slowenischen Künstlerin handelt es sich um ein Mahnmal für furchtbare Schicksale von Kindern. 

Um 13 Uhr dann nahm ich an der Kunstführung in der Deutschen Bundesbank teil. Das Thema lautete "Goethe und das Geld". Diese Veranstaltung wurde von Sabine Muschler hervorragend moderiert. Sie begann in dem Gebäude, das mich der meergrünen Farbe, der Mailänder gläsernen Dachkonstruktion, der Fliesen und der architektonischen Gestaltung wegen, entfernt an ein Jugendstilbad und damit an den Satz "Hier wird in Geld gebadet" erinnerte, mit der Vorstellung eines Frieses im Eingangsbereich, das Motive aus Faust II visualisiert. Der Künstler dieses Frieses ist Siegfried Rischar, der die Entstehung des Papiergeldes im Geiste Goethes hier darstellt. Frau Musch las aus Faust II die entsprechenden Textstellen, was mir sehr gut gefallen hat. Sie stellte des Weiteren die Bronze-Skulpturen von Karl-Henning Seemann im Eingangsbereich vor. Hier beeindruckte mich die Darstellung von "Mephisto umschmeichelt den Kaiser" am meisten. Spontan dachte ich an Jakob Fugger.


Zu Willi Schmidts "Helena", dem Sinnbild für Schönheit und manch anderem Werk, das mit Goethes Faust korrespondiert, aber auch über eine Wand mit 29 Gingko-Blättern mit mythischen Szenen erfuhr man das, was man wissen muss, um sich zum Schluss noch an vier Werken Andy Warhols zu erfreuen, die dem großen Sohn der Stadt auf besondere Weise huldigen und in mir spontan den Entschluss reifen ließen, im Anschluss an eine Rast im Bistro "Operncafé" mal wieder das Goethe -Geburtshaus aufzusuchen. 

Im Operncafé fand ich  einen Platz im Freien, von dem aus ich die Occupy-Demonstration bestens verfolgen konnte. Sehr viele junge Menschen, darunter eine Vielzahl junger Studenten, gaben ihrem Unmut gegenüber der Staatsgewalt kund. An Georg Büchner fühlte ich mich erinnert, dessen Biografie ich gerade gelesen habe. Er hätte einer von diesen empörten Demonstranten sein können. Diese Szene nahm ich  ganz bewusst in mich auf, bevor ich zum Geburtshaus desjenigen ging, der im politischen Lied stets ein garstiges sah. 

Da ich gestern alle Wege in Frankfurt zu Fuß zurücklegte, machte ich in der Nähe des Goethe-Geburtshauses abermals eine Rast. Diesmal um den besten Kaffee in der Stadt zu genießen. Den gibt es bei Wacker, einer kleinen, vom Feinschmecker ausgezeichneten Kaffee-Rösterei, die ich Besuchern von Frankfurt  als Geheimtipp empfehlen möchte. 

Im Geburtshaus Goethes war alles unverändert. Da nur wenige Besucher zu dieser Zeit sich dort aufhielten, konnte ich die alten Frankfurter Schränke im Treppenhaus, die Bibliothek und andere Räume in Ruhe betrachten. Ein deutsch sprechender, chinesischer Student war ähnlich  begeistert von dem was er sah, wie ich. Wir unterhielten uns leise in einem der Räume, in dem übrigens ein Jugendbild von Goethe hängt. Ich erzählte ihm von den chinesischen Abiturienten und ihren Bildern, die ich in der EZB kennen lernen durfte und er versprach ein Bild von den Frankfurter Schränken im Goethe-Geburtshaus zu malen, als seinen persönlicher Gruß an die Stadt. Diesen Schränken sollten Faust und Mephisto entsteigen, um sich gemeinsam auf den Weg zum Dom  aufzumachen. 

So unterschiedlich können die Vorstellungen junger Chinesen geprägt sein, von dem was den Geist Frankfurts anbelangt.... 

Die Gemäldegalerie auf dem  Geburtshaus-Gelände besuchte ich natürlich auch. Darüber berichte ich demnächst im Rahmen einer Rezension zum  entsprechenden Kunstkatalog. 

Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass meine Füße schon arg in Anspruch genommen waren, als ich um 18 Uhr an der Kunstführung in der Deutschen Bank teilnahm. Bedauert habe ich natürlich, dass man dort keine Fotos machen durfte. Noch nicht mal aus dem Fenster des 34. Stockwerks durfte man fotografieren. Dort erinnert der alte Kaiser-Dom von den Ausmaßen her an eine Streichholzschachtel. Natürlich fragte ich mich, wie die tägliche Sicht auf diese Spielzeugstadt das Handeln der Menschen in den dortigen „Think Tanks“ prägt.

Wird durch diese Sicht auf Dauer die Verantwortung größer oder kleiner? 

Gezeigt wurden Bilder sehr junger Künstler. Die Gemälde von Richter und Beuys kann man jetzt im Städel- Museum besichtigen. Sie mussten vor kurzem dem Neuen weichen. Möglicherweise ist dies ein Zeichen einer veränderten  Geisteshaltung. Gerade die Fotos Zwelethu Mthethwas, der die Würde afrikanischer Menschen in diesem Armenhaus der Welt vielfältig fokussiert, lassen hoffen.  Der tägliche Blick auf solche Bilder verändert gewiss auch die Einstellung im Hinblick auf so manche Entscheidung der grübelnden Personen in den "Think Tanks" der Deutschen Bank.

Mein Dank gilt besonders der Studentin Katrin Kolk in der Deutschen Bank, die ihre Sache sehr gut gemacht hat.

Ein gelungener Tag mit vielen Eindrücken.

Helga König

                                              
"Mit dem Wissen wächst der Zweifel."
 Johann Wolfgang von Goethe 




                                           

Donnerstag, 6. Juni 2013

Bericht und Bilddokumentation der Vernissage „Dario Fo“ in der Galerie „Die Galeria“ in Frankfurt am Main am 5. Juni 2013.

 Dario Fo
Gestern fand die Vernissage zur Ausstellung „Dario Fo“ in der Galerie „Die Galerie“ statt, die dort vom 6. Juni bis 31. August 2013 gezeigt wird. 

Dabei handelt es sich um die erste Ausstellung des multitalentierten Künstlers und Literaturnobelpreisträgers Dario Fo  in Deutschland. Der 87 jährige Künstler war auf der gestrigen reich besuchten Veranstaltung selbst zugegen und sprach über seine Bilder. 

Die einführenden Worte kamen von Dott. Stefania Canali, die die Veranstaltung inszeniert hatte. Präsentiert werden auf der derzeitigen Ausstellung übrigens rund 60 Werke des Künstlers aus über 60 Jahren Schaffenszeit.

Dott. Stefania Canali
Darüber werde ich ab morgen Abend im Rahmen meiner Rezension zum Ausstellungskatalog  auf "Buch, Kultur und Lifestyle“, Abt. Kunst. berichten. 

Dott. Stefania Canali nennt Fos Malerei eine wahrhafte Reise nach Italien und begründet dies damit, dass der Künstler ausgehend von der Tradition der italienischen Commedia dell`arte und der klaren Sprache der Satire nicht nur aus der Bibel und der Mythologie, von den großen Meistern der Kunstgeschichte, dem Karneval, Theater und der Oper, sondern auch vom Krieg, Verderben, der Camorra und Berlusconi malend erzählt, weil die Politik und nicht das Theater grotesk sei. 

Mich haben die Farben und Motive sehr angesprochen, um Bildinhalte aber nicht fehlzuinterpretieren, empfiehlt es sich den Katalog zu studieren.










Hier der Link zu meiner Rezension:http://helga-koenig-kunst.blogspot.de/2013/06/rezension-dario-fo-malerei-paintings.html

Helga König










Text und Bilder: Helga König

Sonntag, 2. Juni 2013

Lesung: Lit Streetview, Druckladen des Gutenberg-Museums in Mainz, am 1.6.2013

 Monika Stolzenberg, Helga König
Heute fand in Mainz im Druckladen des Gutenberg-Museums im Rahmen der 22. Mainzer Minipressen-Messe eine Lesung statt. Dort hatten drei Autorinnen (Adrienne Bremer, Monika Stolzenberg und Eva Wal) sowie fünf Autoren (Mikel Bauer, Georg Raab, Chrizz B. Reuer, Peter Reuter und Wolfgang Allinger) Gelegenheit,   ihre Texte vorzutragen. Es waren Prosa- und Lyrik-Texte von bemerkenswerter Qualität. Die Arbeiten von Georg Raab, der nicht zugegen war, wurden sehr kurzweilig von Adrienne Brehmer vorgetragen. 

Bei der Veranstaltung handelte es sich um eine solche des VINSCRIPT- Verlages in Kooperation mit der Mainzer Minipressen-Messe. Inhaberin des VINSCRIPT-Verlages ist Renate Winstel-Krebs. In ihrem Verlag wird auch das Literaturmagazin "Wortschau" veröffentlicht, dessen Herausgeber Wolfgang Alllinger und Peter Reuter sind. 

 Chrizz B. Reuer
Bei der Lesung wurden Beiträge aus der "Wortschau" Nr. 19 vorgetragen. Hier geht es in den Texten um einen "literarischen Streetview", um spezielle Eindrücke, die Besucher von Städten haben, wenn sie, zu welchen Jahreszeiten auch immer,  diese besuchen und dort Straßenzüge voller Situationen, Neuigkeiten, Erinnerungen etc. wahrnehmen. 

Über das Literaturmagazin „Wortschau“ erfahren die Leser demnächst Wissenswertes in einem Interview mit Peter Reuter auf „ Buch, Kultur und Lifestyle.

 Sehr berührend fand ich die Liebeserklärung von Chrizz B. Reuer an seine charmante Lebensgefährtin Monika.  Diese bezaubernden Worte erlaube ich mir  hier zu zitieren: 

Moment Monika
Bleibe. Mit Dir
Immer. Mit dem Hut
Neben mir
Schreibe. Mir mir 
Intensiv. Und belustigt
Bei mir
Spreche. Mir Dir
Immer. In der Sonne
Und ich 
Steche. Seiten an Dir
Kreativ. An und Du
An mir.


 Monika Stolzenberg, Chrizz B. Reuer
Der Text stammt übrigens aus dem Gedichtband  "...weiter fort- und durch den Ort Anderswo“ der beiden. Aus diesen Gedichtsband ist auch das "Bonner Loch", ein Text, den das Künstlerpaar gemeinsam kreiert hat und auch gemeinsam vortrug. 

Es führt zu weit auf alle Texte, die heute gelesen wurden, hier näher einzugehen. Diesbezüglich empfehle ich die Lektüre der "Wortschau Nr. 19". 

Anbei Fotos von der Lesung, von einer daran anschließenden Kaffeepause im Hof des Gutenberg Museums und noch einige Messebilder, die ich anschließend in der Rheingoldhalle machte.

 Jürgen Kipp

 Peter Reuter, Monika Stolzenberg
 Wolfgang Allinger, Eva Wal

 Adrienne Brehmer
 Adrienne Brehmer
 Mikel Bauer
Monika Stolzenberg
 Chrizz B. Reuer,  Peter Reuter
 Druckladen des Gutenberg-Museums
Sentenz im Druckladen 
Peter Reuter, Wolfgang Allinger
 Désirée Wickler
Chris Silberer
Fotos: Helga König